Geschlechtergerechte Sprache in der Stadt

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Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Raff,

beim Entwurf der Satzung für den neu zu gründenden Umweltbeirat fiel auf, dass die Satzungen unserer bisherigen
Beiräte und die Geschäftsordnung unseres Stadtrats rein in der männlichen Form verfasst sind. Leserinnen der Beiratssatzungen erfahren erst im vorletzten Paragraphen „Funktionsbezeichnungen“, dass sie sich mit den männlichen Bezeichnungen ebenfalls angesprochen fühlen sollen. Die Stadtrats-Geschäftsordnung enthält nicht einmal diesen Paragraphen.

Andere Städte und Gemeinden im Landkreis – auch die zweite Große Kreisstadt Germering und der Landkreis selbst – sind da zeitgemäßer und verwenden männliche plus weibliche Formen in ihren Beiratsatzungen und Geschäftsordnungen. Für Stellenausschreibungen und Ähnliches ist die sprachliche Gleichbehandlung von Frauen und Männern seit längerem vorgeschrieben und wird von der Stadt Fürstenfeldbruck ja auch umgesetzt. Nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum „Dritten Geschlecht“ im November letzten Jahres könnte es sein, dass zukünftig sogar eine geschlechtsneutrale Sprache zur Zielvorgabe wird.

Daher stelle wir für unsere Fraktionen den folgenden Antrag:
Die Stadt Fürstenfeldbruck stellt die bestehenden Beiratssatzungen und die Geschäftsordnung des Stadtrats bei nächster Gelegenheit auf eine möglichst geschlechtsneutrale Sprache um.

Für den neu geschaffenen Umweltbeirat wird die Satzung in geschlechtsneutraler Sprache verfasst.

Nachdem geschlechtsneutrale Formulierungen oft mit dem Hinweis auf eine schlechtere „Lesbarkeit“ abgelehnt werden (Stichwort Barrierefreiheit / Vorlesefunktion) und um die Bearbeitung des Antrags zu vereinfachen, sind dem Antrag beispielhafte Umformulierungen der Seniorenbeiratssatzung und des Satzungsentwurfs für den Umweltbeirat (Stand Vorlage UVT) beigefügt. Die geänderten Stellen sind zum leichteren Auffinden farbig hervorgehoben. Eine beispielhafte Umformulierung der Stadtrats-Geschäftsordnung und der restlichen Beiratssatzungen reichen wir noch nach.

Für die Überarbeitung wurden unter anderem das Merkblatt M19 „Sprachliche Gleichbehandlung von Frauen und Männern“ des Bundesverwaltungsamt – Bundesstelle für Büroorganisation und Bürotechnik (BBB) und die Website geschicktgendern.de herangezogen.

Wegen des direkten Bezugs zur aktuell entstehenden Umweltbeiratssatzung würden wir uns freuen, wenn dieser Teil unseres Antrags bereits in der entsprechenden Stadtratssitzung behandelt wird.

Mit freundlichen Grüßen
Alexa Zierl & Florian Weber (Die PARTEI & FREI)
Jan Halbauer, Referent für Gleichstellung (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)