Nach jahrzehntelangem B2-Trassen-Poker hatten sich das Staatliche Straßenbauamt und die CSU/FW-Mehrheit im Stadtrat im Juli 2007 für den Bau der Deichensteg-Trasse entschieden. Sie sollte ca. 500 m östlich des Stadtzentrums die Amper beim Landratsamt überqueren und den Stadtpark am Marthabräuweiher mit einer Einhausung durchschneiden und in einem Tunnel unter der Dachauer Straße zur B471 führen. Wegen eines Patts zwischen Befürwortern und Gegnern im Stadtrat hatte der CSU/FW-Block 2009 mit einem Ratsbegehren den derzeit letzten von drei Bürgerentscheiden initiiert. Bei großer Wahlbeteiligung (68,15% wegen der gleichzeitigen Bundestagswahl) stimmten 56,27% der Wähler mit ihrem NEIN gegen die Deichensteg-Trasse. Damit war die sündteure Trasse durch unseren Stadtpark vorerst gestorben. Das Straßenbauamt stellte die Planungen für diese Trasse ein. Die Trasse wurde unlängst im Bundesverkehrswegeplan zurückgestuft.

Doch wer denkt, der Spuk sei endlich vorbei, wird eines Besseren belehrt. Die Stadtratsmehrheit aus CSU/FW hält die Trasse weiterhin frei von Bebauung mit dem Scheinargument, zukünftigen Generationen den Bau zu ermöglichen. CSU/FW hängen immer noch dem Irrglauben an, dass sie durch den Bau neuer Straßen die Verkehrsprobleme lösen können. Diese rückwärtsgewandte Politik hat die letzten 60 Jahre versagt und wird auch in Zukunft versagen. Diese Politik zerstört eines der schönsten innerstädtischen Naherholungsgebiete, den Park am Marthabräuweiher mit seinem wunderbaren Baumbestand. Diese Politik ist verantwortlich für eine neue Verkehrslawine, vor allem mit Schwerlastverkehr. Denn wer eine neue attraktive Straße anbietet, braucht sich über neuen Verkehr nicht wundern. Und wer zusätzlich die Hauptstraße zur Fußgängerzone macht, braucht sich nicht wundern, wenn der Verkehr in die Wohnstraßen verdrängt wird.

Wir stehen für:

ein konsequentes Nein zur Deichensteg-Trasse,
denn der Durchgangsverkehr beträgt nur 13% in unserer Stadt. 87% des Verkehrs sind Ziel-/Quell- und Binnenverkehr. Die Verkehrsprobleme sind also hausgemacht. Nur durch einen Wandel in der Verkehrspolitik hin zur massiven Förderung eines attraktiven und umweltfreundlichen Verkehrsverbunds aus Fußgängern, Radfahrern und Bussen können wir unsere Verkehrsprobleme lösen.

Wir stehen als einzige Partei..
voll und ganz hinter den Verkehrskonzepten des Verkehrsforums FFB. 2010 haben wir einen interfraktionellen Workshop Verkehr initiiert. In dem Workshop wurden u. a. auch die Maßnahmen des „Besseren Verkehrskonzeptes“ des Verkehrsforums FFB von Fachleuten zum ersten Mal geprüft. Das Ergebnis der Prüfung: Das „Bessere Verkehrskonzept“ bietet gute Ansätze, die (Innen-) Stadt bereits kurz- und mittelfristig vom Verkehr zu entlasten. Weitere, vertiefte Verkehrsuntersuchungen und Simulationen bestätigten die Chancen, die sich zur Verkehrsentlastung (ohne Deichensteg-Trasse) bieten. Die positiven Ansätze in diese Richtung scheinen jedoch vom regierenden CSU/FW-Block politisch nicht gewünscht zu sein. Man wartet anscheinend die Kommunalwahl ab. Der Workshop Verkehr wird genauso wie der Runde Tisch Radverkehr vom OB seit 1 ½ Jahren nicht mehr einberufen und nachhaltige Entwicklungen vorsätzlich unterbunden.