Antrag: Mitarbeiter der Sparkasse informieren

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Der Stadtrat beschließt,

  1. dass Oberbürgermeister Erich Raff als Vorsitzender des Verwaltungsrates der Sparkasse Fürstenfeldbruck eine Informationsveranstaltung zur möglichen Sparkassenfusion mit den Sparkassen Landsberg und Dachau für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Sparkasse Fürstenfeldbruck schnellstmöglich einberuft.
  2. dass eine anonyme Mitarbeiterbefragung zur möglichen Sparkassenfusion abgehalten wird, um ein Stimmungsbild zum Fusionsprozess zu erhalten, das den Stadtratsmitgliedern vor der Fusionsabstimmung im Stadtrat vorgelegt wird.

Begründung:

Große Veränderungen in Unternehmen, sog. Change-Prozesse, lösen bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern stets Unsicherheiten und ggf. sogar Ängste aus. Bis heute wurden die Mitarbeiter*innen der Sparkasse FFB nicht in den Fusionsprozess integriert und somit ungenügend informiert. Sollte die Fusion der o.g. Sparkassen vollzogen werden, stehen für die Mitarbeiter*innen viele Veränderungen an. Die drei Sparkassen Dachau, Fürstenfeldbruck, und Landsberg-Dießen streben bekanntlich einen Zusammenschluss an. Sollte es zu einer Fusion der drei genannten Geldhäuser kommen, würde die viertgrößte Sparkasse in Bayern mit einer Bilanzsumme von gut acht Milliarden Euro entstehen. Als Vorteile einer Fusion und damit eines größeren Unternehmens werden von den Protagonisten des Zusammenschlusses größere Flexibilität, Bündelung von Kompetenzen und in Relation weniger Verwaltungsaufwand ins Feld geführt. Dies sei wiederum vor dem Hintergrund der aktuellen Rahmenbedingungen – genannt werden hier die Digitalisierung, wachsende regulatorische Anforderungen und die Niedrigzinsphase – wichtig, um im Markt gut bestehen zu können.

Vor einer Entscheidung für oder gegen eine Fusion gilt es nun, die möglichen Vor- und Nachteile, die Chancen und Risiken eines Zusammenschlusses zu diskutieren und abzuwägen. Bei einer solchen Abwägung darf es nicht nur um einzelwirtschaftliche, pekuniäre Gesichtspunkte gehen. Vielmehr gilt es zu hinterfragen, was eine Fusionierung für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie für die Kunden der Sparkassen zur Folge hat und wie es um die Erfüllbarkeit und die Erfüllung der originären Aufgaben von Sparkassen bestellt sein wird. Besonders von den Mitarbeiter*innen wird größere Flexibilität verlangt, d.h. hier kann und wird es zu Standortwechseln der Mitarbeiter*innen kommen (lt. diverser Gutachten ‚Potential zum Mitarbeiterabbau über Fluktuation in Fürstenfeldbruck am höchsten‘), und durch die Bündelung von Kompetenzen wird natürlich Personal, bspw. im Controlling und anderen leitenden Angestellten, abgebaut werden. Die Sparkasse Fürstenfeldbruck beschäftigt deutlich mehr Mitarbeiter als die beiden andere Sparkassen und damit werden vor allem die Brucker Sparkassenmitarbeiter unter der Fusion ‚leiden‘. In diesem Zusammenhang ist dringend notwendig, dass der Oberbürgermeister als Vorsitzender des Verwaltungsrates der Sparkasse Fürstenfeldbruck eine Mitarbeiterversammlung schnellstmöglich einberuft und den Personalrat vollumfänglich informiert. Hier besteht schlicht auch eine Fürsorge- und Informationspflicht des Verwaltungsratsvorsitzenden, der bisher aus unverständlichen Gründen nicht nachgekommen wurde.