Subkultur endlich unterstützen!

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© Kadir Kara, www.kadirkara.de

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Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Pleil,

im Namen der Stadtratsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN stelle ich folgenden Antrag:

Der Stadtrat beschließt,

  1. dem Wunsch des Vereins Subkultur e.V. auf Änderung der Raumnutzung des alten Schlachthofes zu entsprechen, damit Veranstaltungen ab sofort nach der Versammlungsstättenverordnung abgehalten werden können.
  2. alle dringend erforderlichen Baumaßnahmen an Dach, Fassade, Fenstern und Innenraum werden umgehend eingeleitet und vorab mit dem Landesamt für Denkmalschutz abgeklärt.
  3. eine Erhöhung der Stromanschlussleistung für das Gebäude, um der Subkultur endlich warmes Wasser im WC-Wagen o.ä. zu ermöglichen.
  4. dass ein konkreter Maßnahmenplan erarbeitet wird, der den zuständigen Ausschüssen und dem Stadtrat halbjährlich vorzulegen ist.

Begründung:

Der Subkultur e.V. ist ein wesentlicher Teil der kulturellen Szene in Fürstenfeldbruck und setzt sich seit Jahren für den Erhalt des „Alten Schlachthofes“ ein. Untrennbar verbunden ist die Subkultur mit den Musiker*innen und Musikinteressierten im ganzen Landkreis, denen sie durch ihr Engagement eine einzigartige Heimat gegeben hat. Es werden vom Verein aber auch andere Kultursparten unterstützt, wie bspw. Kleinkunst, Theater und Film. Gerade diese kulturelle Vielfalt macht den Charme der Subkultur aus.

Neben den regelmäßigen Konzertreihen im „Alten Schlachthof“, die der Verein in beeindruckender Manier alleine stemmt, werden auch Musiker*innen bzw. Musikbands durch CD-Produktionen und anderweitige Maßnahmen unterstützt. Ebenso gibt es Veranstaltungen mit jungen Künstler*innen, die neben Fotografie auch Malerei, Zeichnungen und Skulpturen ausstellen. Somit erfüllt der Subkultur e.V. einen wichtigen Teil der Jugend- und Kulturarbeit im Raum Fürstenfeldbruck.

Als Große Kreisstadt müssen wir deshalb endlich die sog. Infrastruktur des Vereins wiederherstellen. Das Konzept des Vereins lebt natürlich auch seit 1999 vom denkmalgeschützten „Alten Schlachthof“, der aber seit Jahren sanierungstechnisch vernachlässigt wird. Es gibt keine funktionierende Heizung mehr, weil diese nur Sinn machen würde, wenn die kaputten Fenster erneuert oder repariert werden würden. Zusätzlich müsste das Dach und die Wärmedichtung der Abluftventilatoren korrekt abgedichtet werden.

Der Putz der Fassade bröckelt vor sich hin und wurde bisher nicht-denkmalkonform ausgebessert. Neben einer Reihe von Schönheitsreparaturen (Schleifen und lasieren von Türen, Streichen der Fensterrahmen, Erneuerung von Dachziegeln etc.), gibt es auch einige zwingend sofort einzuleitenden Maßnahmen, wie z.B. muss der Blitzableiter unbedingt wieder richtig angebracht und überprüft werden. Im Innenraum muss umgehend eine Überprüfung der Statik der Stahlträger erfolgen, um möglichen schlimmeren Folgen entgegenzuwirken. (Vorsicht ist besser als Nachsicht!) Fahrlässigkeit kann in diesem Zusammenhang fatale Auswirkungen haben. Alle Maßnahmen sollten in enger Absprache mit der Subkultur erfolgen, um den laufenden Betrieb nicht zu sehr einzuschränken.

Die ganze Bandbreite des Vereins ist definitiv lobend hervorzuheben und die Unterstützung und Förderung des Vereins sollte aus städtischer Sicht eine Selbstverständlichkeit sein. Wir dürfen die Subkultur nicht am langen Arm verhungern lassen! Viele Städte und Landkreise wünschen sich eine solche intakte Jugendkulturszene, die sich über die letzten Jahrzehnte einen überregionalen Ruf erworben hat und sogar viele bekannte Musiker*innen ihren ersten Auftritt im legendären „Alten Schlachthof“ hatten. Geben wir der Subkultur endlich die Möglichkeiten an die Hand, die sie verdient und fördern aktiv unsere Jugend- und Kulturszene im „Alten Schlachthof“. Es wird Zeit!