777.000 EURO für die Katz

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Am 21. Oktober 2014 hatte der Stadtrat beschlossen, dass die städtischen Wohnungen Am Sulzbogen 20/22 abgerissen werden und ein Neubau mit gefördertem Mietwohnungsbau umgesetzt werden soll. Ergänzend ist am 23. März 2015 im Ausschuss für Integration, Soziales, Jugend und Sport beschlossen worden einen zweigruppigen Hort in die Planung mit aufzunehmen.

Städteplanerisch, ökologisch und ökonomisch ein komplettes Desaster

Nach fünf Jahren Planung und einer Dreiviertelmillion EURO später wurde am 19. März 2019 mit den Stimmen der CSU, FW, FDP und Teilen der BBV im Stadtrat beschlossen, das Projekt zu begraben, die 777.000 EURO für immer abzuschreiben, die Baugrube Am Sulzbogen 20/22 zu erhalten und den zweigruppigen Hort mit maximalen Flächenverbrauch an der Ceveteriestraße umzusetzen.

Begründet wurde diese Heldentat mit der Steigerung der Baukosten, die aber auch nur auf Vermutungen fußten. Bevor man nämlich alle Bauleistungen ausgeschrieben hatte, ließ Oberbürgermeister Raff das Projekt bereits auf Eis legen und wartete beinahe ein Jahr auf einen Geistesblitz. Ergebnis der Ruhephase: Weitere Kosten durch gültige Verträge mit den Planern, entgangene Mieteinahmen durch eine Baugrube und selbstverständlich fehlende Hortplätze.

Stadt entzieht dem Mietmarkt weitere Wohnungen

Mit dem ganzen Procedere hat man dem Fürstenfeldbrucker Mietmarkt wieder Wohnraum entzogen. Damit haben CSU, FW, FDP und Teile der BBV die Situation auf dem Wohnungsmarkt verschärft, statt zu entspannen und dafür gesorgt, dass der hauseigene, kommunale Wohnungsbestand verkleinert wird. Die Warteliste mit Bruckern, die einen Wohnberechtigungsschein besitzen wird im Übrigen jedes Jahr ein bisschen länger und die Stadt trägt leider – wie oben bereits beschrieben – nicht zur Entspannung bei. Man kann es drehen und wenden wie man will: Aber ein bereits fertig geplantes Projekt, das mit einer Eigenkapitalrendite von 7,1 (!) Prozent 2014 beschlossen wurde, einfach zu begraben, obwohl bereits 777.000 EURO an die Planer bezahlt wurden (die Arbeitsleistung der hauseigenen Verwaltung nicht mal einberechnet!), ist ein ökonomischer Offenbarungseid. Dass die Baukosten bei jedem (!) Projekt in der Boomregion München steigen, war absehbar und selbstverschuldet. Nichtsdestotrotz hätten wir in sehr, sehr naher Zukunft 13 neue Wohnungen für einkommensschwache Haushalte und einen zweigruppigen Kinderhort mit optimalen Wegebeziehungen gehabt. Jetzt stehen wir wieder ganz am Anfang, wie bereits am 21. Oktober 2014. Fortsetzung folgt..