Vier Gleise bis nach Bruck!

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Die S 4 gehört zu den S-Bahn-Linien, die vor ihrer Einbindung in die Stammstrecke die meisten Fahrgäste haben. Ausgerechnet die S 4 hat aber keine eigenen Gleise, muss also im Mischverkehr fahren (neben den S-Bahnen Regional-, Fern- und Güterverkehr). Dringend notwendige Investitionsmaßnahmen wie die Entschärfung des Engpasses „Westkopf Pasing“ und der Ausbau bis Buchenau wurden und werden immer wieder zugesagt, dann aber auch immer wieder in die fernere Zukunft verschoben. Gerade aber der Zwangspunkt „Westkopf Pasing“ und auch generell der Mischverkehr sorgen für jede Menge an Verspätungen, die dann wiederum in die Stammstrecke und anschließend in das gesamte S-Bahn-Netz getragen werden.

Dreigleisig bis Eichenau wäre teure Flickschusterei

Unlängst hat nun die DB AG verlauten lassen, die Vorplanungen zum Ausbau der S 4, und hier v.a. den Bau eines dritten Gleises zwischen Pasing und Eichenau, in Auftrag gegeben zu haben. Eben einen solchen dreigleisigen Ausbau bis Eichenau hatte noch vor wenigen Jahren die DB AG vehement als „nicht zielführend“ abgelehnt. Unseres Erachtens wäre ein nur dreigleisiger Ausbau, zumal nur bis Eichenau, im Zweifelsfall doch nichts anderes als teure Flickschusterei. Drohen würde, dass die Unpünktlichkeit und Unzuverlässigkeit der S 4-West zementiert und die Zugzahlen des Regionalverkehrs München – Kaufering/Buchloe/Allgäu wie auch des Fernverkehrs in die Schweiz auf lange Zeit limitiert würden.

Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Fengler (TU Dresden) schreibt bspw. zum Ausbau einer zweigleisigen Strecke folgendes: „Die [zusätzliche] Leistungsfähigkeit [einer dreigleisigen Strecke] gegenüber einer zweigleisigen Strecke beträgt allerdings nicht mehr als ca. 25%.“ (Zitat aus: Fengler, W. in: Jänsch, H.: Das System Bahn, „9.2 Bahnanlagen“. 2.Auflage, Eu-railpress, Hamburg, 2016; S.368)

Der dreigleisige Ausbau der S 4 bis Eichenau wäre somit ein ökonomisches und verkehrspolitisches Desaster, weil die Leistungsfähigkeit nicht wirklich durch ein drittes Gleis erhöht würde und trotzdem enorme Kosten anstehen. Ein schlechter Kompromiss wäre in diesem Fall tatsächlich fatal, weil es wenig bis gar keinen Nutzen für die Pendler der S 4 – West hätte und das Chaos in der schnell wachsenden Boomregion weiterhin vorprogrammiert wäre.

Mehr Gleise, mehr S-Bahnen, mehr Zuverlässigkeit

Ein viergleisiger Ausbau hingegen würde „eine zusätzliche Leistungsfähigkeit von mindestens 100% auf insgesamt mindestens 200%“ (Dipl.-Ing. Stefan Baumgartner aus dessen Stellungnahme vom 10. Oktober 2014 zum BVWP 2015 (Schiene)) bedeuten und die Situation merklich entspannen. Deshalb war es wichtig und richtig, dass wir im Stadtrat einstimmig weiterhin den viergleisigen Ausbau bis Fürstenfeldbruck fordern und mit großer Mehrheit wurde auch beschlossen, dass dieser Stadtratsbeschluss als Petition im Landtag eingebracht wird.