Fliegerhorst Fürstenfeldbruck – Moratorium für die Katz?

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Es waren einmal die Städte Fürstenfeldbruck und Olching sowie die Gemeinden Emmering und Maisach, die im Rahmen der durchaus gewünschten interkommunalen Zusammenarbeit ein sog. Moratorium unterzeichneten. Ein Moratorium ist eine Art „Stillhalteabkommen“, das die beteilgten Kommunen verplichtet, alle städtebauliche Planungen ruhen zu lassen, aktuelle förmliche Bauleitplanverfahren und Verfahren zu baurechtlichen Satzungen zu unterbrechen, keine neuen förmlichen Verfahren zu eröffnen und keine städtebaulichen Sicherungsinstrumente anzuwenden. Mit dem Moratorium beschlossen also Bruck, Olching, Maisach und Emmering erstmal nichts mehr rund um den Fliegerhorst zu machen.

Einmal Moratorium und zurück

Der Brucker Stadtrat staunte nicht schlecht, als BMW plötzlich durch die Gemeinde Maisach eine (Teil-)Aufhebung des Moratoriums im April diesen Jahres forderte, obwohl erst im September 2017 das Moratorium beschlossen wurde. Eine einseitige Aufhebung für die BMW-Rennstrecke im Fliegerhorst kam so nicht in Frage, also setzte eine Stadtratsmehrheit aus BBV, SPD, GRÜNEN sowie PARTEI & FREI durch, dass wir nur unter Vorbehalt der Teilaufhebung des Moratoriums zustimmen: 1. Fürstenfeldbruck möchte ebenfalls von der Teilaufhebung des Moratoriums profitieren und daher den Bereich südlich der Zenettistraße städteplanerisch entwickeln und 2. BMW „bemüht“ sich nicht nur, sondern „verpflichtet“ sich die Immissionssituation zu verbessern, die durch den Lärm der BMW Driving Academy entstehen und die Entwicklung eines ökologischen Musterstadtteils (urbanes Wohnen) auf dem Brucker Fliegerhorstgelände torpedieren. Unter diesen Voraussetzungen sind wir bereit der Teilauhebung zuzustimmen.

Konversion gemeinsam und gleichberechtigt umsetzen

Wir begrüßen grundsätzlich die gemeinsame Entwicklung des Fliegerhorstes, doch es kann nicht sein, dass wir erst ein Moratorium beschließen, um keine neun Monate später eine ‚Lex BMW‘ zu schaffen, die für Bruck keinerlei Vorteile bietet. BMW hat klar gesagt, dass sie keine Produktionsstätten oder ähnliches hier planen und eine Driving Academy mag zwar schön klingen, einen wirklichen Nutzen mit sieben Arbeitsplätzen und haufenweise Lärm hat sie aber wahrlich nicht. Wir hoffen daher, dass unsere Interessen ebenso berücksichtigt werden und wir weiter mit unseren Nachbarn gemeinsam den Fliegerhorst-Konversion umsetzen. Sonst hätten wir uns den ganzen Spaß auch sparen können.

Jan Halbauer, Sozialreferent